Montag, 2. September 2013

Mein erstes Mal

Seit ich vor gut zwei Jahren wieder verstärkt angefangen habe zu stricken und vor allem seit ich ravelry.com entdeckt habe, habe ich mich immer sehr über den herrschenden Wollmeisen-Hype gewundert. Mir wurde dann mehrmals gesagt, das könne ich nur verstehen, wenn ich einmal eine Meise verstrickt hätte. Dass würde es mir sicherlich genauso gehen. Ich war aber nie davon überzeugt, dass mich ein Garn so sehr begeistern könnte, dass ich kaum noch etwas anderes vernadele.

Dann kam eine Phase, in der sich alles nur noch um Meisen drehte. Nicht bei mir, aber bei allen befreundeten und bekannten Strickerinnen. Jeder Farbton wurde sofort dem jeweiligen Meisen-Namen zugeordnet, mit Fachbegriffen wie NIP und WD um sich geworfen (von denen ich auch heute nach intensiver ravelry-Recherche noch nicht weiß was sie bedeuten) und bald wurde es mir zu blöd. Zu dieser Zeit habe ich beschlossen, Wollmeise irgendwie doof oder zumindest nicht begehrenswert zu finden.

Wie es nun dazu kam, dass ich es mir vor dem Urlaub anders überlegt habe, weiß ich nicht.
Ich dachte mir, man könne es ja doch einmal probieren. Und so habe ich mir einen Strang Lace in Pistazie und einen Strang Pure in Jeton gekauft.


Nach der Anleitung Blairsden von Maria Olsonentsteht nun ein schlicht geschnittener Ringel-Cardigan. Und jetzt? Bin ich nun nach dieser Strick-Offenbarung auch ein Meisen-Groupie? Nein. Das Garn verstrickt sich gut. Es spleißt auch nicht, so wie vorher von Meisen-Gegnern oft gehört. Es fühlt sich auch gut an. Sehr gut sogar für 100% Wolle. Auch die Färbung ist sehr schön und von guter Qualität. Rundrum also eine gute Wahl und sicherlich nicht mein letztes Mal Wollmeise. Aber definitiv gibt es noch mindestens zehntausendmillionen tolle Garne, die es wert sind verstrickt zu werden. Und es wäre doch schade auf diese Strickerfahrungen zu verzichten.



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